Donnerstag, 19. Februar 2015

Weltumrundung auf dem Motorrad?

42`000 Kilometer. Das ist der ungefähre Umfang der Erde. Mit dem Motorrad einmal rund um unseren Globus ist ein Traum. Aber machbar. Es benötigt nur etwas Vorbereitung und den Mut zum Wollen. Die Vorbereitung Ohne Geld geht es nicht. Leider, aber wiederum auch nicht soviel, das es nicht angespart werden könnte. Um sich ungefähr ein Bild von den Kosten machen zu können, sollte eine kleine Kalkulation aufgestellt werden. Der tägliche Unterhalt des Motorrades, das bedeutet Benzinkosten. Öl und Ersatzteile kommen als Pauschale dazu, da diese nicht kalkulierbar sind. Bei einer Tagesetappe von angenommenen 200 Kilometern liegt der Verbrauch je nach Maschine, Straße und örtlichem Benzinpreis bei etwa 10 bis 12 Euro. Dazu eine Pauschale von 3 Euro täglich für Öl und Ersatzteile. Weiter geht es mit dem eigenen Lebensunterhalt. Als echter Biker wird nur ab und zu in einem Hotel übernachtet. Meistens kommt mitten in einer einsamen Landschaft sowieso nur der Schlafsack und die Iso-Matte infrage. Kommt noch Essen und Trinken dazu. Auch das ist eine Frage der Einstellung. In den touristischen Hochburgen dieser Welt ist alles teuer, aber mit dem Motorrad fährt man eher auf anderen Wegen, also noch mal 5 Euro. Bisher also grob 20 Euro am Tag. Dazu kommen die Visakosten bei den Grenzübertritten. Einige Länder erlauben die Einreise mit dem Motorrad nur, wenn das Visum bereits vorher bei deren Auslandsvertretung beantragt und genehmigt wurde. China und Russland haben sehr komplizierte Bestimmungen. Also muss genügend Vorlaufzeit für die Visa eingerechnet werden. In vielen kleineren asiatischen Ländern ist die Bürokratie an den Grenzübertritten zwar noch schlimmer als in Deutschland, aber in der Regel lässt sich vieles mit einem kleinen Geldschein in Euro oder Dollar vereinfachen. So ein Fünf-Euro-Schein im Reisepass hat oft die wesentlich größere Wirkung als der richtige Stempel. Pro Land kann mit Visakosten von etwa 50 Euro gerechnet werden. Als Pauschale können noch mal 10 Euro Bakschisch dazu kommen. Also angenommen, es werden auf der Weltumrundung 25 bis 30 Länder passiert so sind das noch mal 1800 bis 2000 Euro. Dazu kommen die Kosten für Fähren und natürlich die Verfrachtung per Flugzeug über zwei Weltmeere. Das geht natürlich auch per Schiff, dauert aber erheblich länger. Fracht und Ticket schlagen noch mal mit ca 5000 Euro zu buche Dauer der Reise. Die Dauer einer Weltumrundung mit dem Motorrad vorherzusagen ist schwierig, aber ein angenommener Zeitrahmen von zwei Monaten oder sechzig Tagen ist nicht zu wenig. Eine Weltumrundung mit dem Motorrad ist keine Pauschalreise. Dann wären die Kalkulationskosten bei etwa 8200 Euro bisher. Auf jeden Fall muss immer eine gut versteckte Reserve in Euro oder Dollar mitgeführt werden. Der Betrag sollte so hoch sein, dass zumindest der Transport von Mensch und Maschine in die nächstgrößere Stadt bezahlt werden kann. Mitten in der Mongolei nützt die Kreditkarte absolut nichts. Also 200 bis 300 Euro oder Dollar in kleinen Scheinen. Gut versteckt am Körper. Sehr hilfreich sind Gürtel mit einer Geheimtasche innen. Die Mitgliedschaft im ADAC ist übrigens auch absolut zu empfehlen. Das soll keine Werbung sein. Denn im Notfall hat sich das weltweite Netz des Automobilklub bewährt. Das Motorrad selbst Es empfiehlt sich eine Maschine der einfacheren Bauart. Denn es ist nie zu sagen, wo in der Welt ein Schaden auftreten kann und welche Möglichkeiten der Reparatur zur Verfügung stehen. Also Kettenantrieb, denn Kardan ist meist schwierig in Sachen Ersatzteile. Speichenräder, keine Alufelgen. Einzelne Speichen lassen sich reparieren. Eine gesprungene Alufelge nicht. Je weniger Zusatzaggregate an der Maschine sind, desto weniger können kaputt gehen. Wenn möglich nur 1 oder 2 Zylinder, luftgekühlt. Die Koffer aus Aluminium, verschließbar und fest an der Maschine verschraubt. Keine große Bereifung, erstens schlecht für unwegsames Gelände und zweitens schlecht zu beschaffen. Abenteuer auf der Reise. Keine Sorge. Abenteuer kommen von ganz alleine. Auf einer Fahrt rund um den Erdball treffen Sie auf Menschen, die eine völlig andere Mentalität, völlig andere Erfahrungen und eine völlig andere Einstellung zum Leben haben. Viele Dinge in anderen Ländern sind für den Durchschnittseuropäer schlichtweg haarsträubend, für die Menschen des Landes aber oft Alltag. Darum ist ein freundliches Miteinander wichtig für die Reise. Es wird immer zu Situationen kommen, wo der Biker froh um die Unterstützung durch Einheimische ist. Alles in allem wird eine Reise mit dem Motorrad um die Erde etwas sein, was unvergesslich ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen