Freitag, 30. Dezember 2016

Mittelalterliche Kleidung

Der Begriff Mittelalter umfasst einen sehr großen Zeitraum, ausgehend vom 6. Jahrhundert bis etwa dem 15. Jahrhundert. Allerdings ist dieser Zeitrahmen nicht unbestritten und wird unterschiedlich bewertet. Auch die regionale Begriffsbestimmung ist von Bedeutung. Wer vom Mittelalter spricht, bezieht sich damit in der Regel auf den europäischen Raum.
Nun sind 9 Jahrhunderte eine riesige Zeitspanne und umfassen dabei einen ganzen Kontinent. Die Bekleidung veränderte sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte mit den aufkommenden Technologien.
Selbst damals gab es Unterschiede in den einzelnen Ländern, die zum Teil mit den Möglichkeiten der Kleiderherstellung und zum Teil mit der Kleiderordnung der herrschenden Schicht zu tun hatte. So gab es in den deutschen Städten des Mittelalters bestimmte Ordnungen zur Kleidung, die dem einen das Tragen bestimmter Stoffe und Farben erlaubte, dem anderen aber nicht. Das mittelalterliche Europa war geprägt durch Stände. Nicht unähnlich dem indischen Kastensystem.

Mittelalterliche Kleidung war in den Anfängen hauptsächlich einfach geschnittene Hosen aus Flachs, Nessel oder Sisal, das zur damaligen Zeit am häufigsten verwendete Material zur Kleiderherstellung. Wolle war zu dieser Zeit zwar schon bekannt, aber durch das relativ langwierige Herstellungsverfahren eigentlich nur der Oberschicht vorbehalten.
Erst mit der Industrialisierung der Weberei wurde es möglich, preiswerte Kleidung aus Leinen und Wolle herzustellen.

Ein weitverbreitetes Kleidungsstück des Mittelalters, das sich in der Form kaum veränderte, ist der Umhang. Lediglich in der Stoffart und der Muster gab es Unterschiede zwischen Ständen. Auch die sogenannte Fibel, eine Art Spange oder Nadel, die den Mantel vorne zusammenhielt, gab Auskunft über ihren Träger. Üblich waren Fibeln aus Bronze oder Eisen. Eine goldene oder silberne Fibel war ein Standesmerkmal von Bürgern und Edelleuten.
Das Hemd, wie wir es heute kennen, war weitgehend unbekannt. Die Oberbekleidungen im Mittelalter waren eine Art langärmeliges Shirt ohne Knopfleiste, das über den Kopf gezogen wurde.
Die Hose unterlag im Laufe der Jahrhunderte vielen Veränderungen. Jedoch war die Hose in den Anfängen des Mittelalters der heutigen Hose nicht unähnlich.
Das Schuhwerk war in vielen Teilen Europas ein reiner Luxusgegenstand. Das einfache Volk lief meist barfuß oder mit Fellen an den Füssen herum. In den adligen Kreisen wiederum waren schon damals bei den Frauen wie auch den Männern ausgefallene Schuhkreationen sehr gefragt und schon damals galt Italien als das Land mit den besten Designern in diesem Bereich. 

Mittelalterliche Kleidung war genauso vielfältig und interessant wie die heutige Mode. Wer sich für ein Kostümfest oder eine Party ausstaffieren will und Wert auf Authentizität legt, sollte sich auf einen bestimmten Zeitabschnitt konzentrieren und dementsprechend einkleiden. Gerade die prachtvollen Kostüme des 15. und 16. Jahrhunderts werden im Fundus von Theatern geführt, da viele bekannte Dichter, wie zum Beispiel Shakespeare, aus dieser Zeit stammten.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Rechteckige Augen

Wie das Kaninchen vor der Schlange. So kommt sich so mancher Arbeitnehmer vor, der acht oder neun Stunden täglich vor einem Monitor sitzt und seine Arbeit macht. Wer hierbei das Kaninchen ist, steht außer Frage.
Die tägliche Arbeit an einem Monitor, ein sogenannter Bildschirmarbeitsplatz, geht an die Substanz. Auch wenn die Einführung von LCD-Monitoren in den meisten Büros den Augen etwas Erleichterung verschafften, so ist das Betrachten und lesen von Inhalten an einem Bildschirm eine immer noch ermüdente Angelegenheit. Auch der Körper benötigt von Zeit zu Zeit eine Veränderung der Position, um nicht zu verkrampfen.

Der Tag ist lang.

Ein oder zwei Tassen Kaffee helfen am Morgen zum Start in den Tag, doch spätestens nach dem Mittagessen lässt die Konzentration nach und Müdigkeit schleicht sich ein. Die häufigsten Fehler passieren in diesem Zeitraum von 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr, dem sogenannten Mittagsloch. Wenn dann noch das Essen in der Kantine recht üppig ausgefallen ist, sehnen sich Körper und Geist nach Entspannung. Das Sofa in der Wohnung zu Hause ist dem geistigen Auge in diesen Momenten weit näher als der Bürostuhl.

Tricks und Kniffe gegen das Mittagsloch

Gesunder Schlaf ist schon ein guter Anfang (natürlich nicht im Büro, sondern im eigenen Bett). Dazu sollte Alkohol am Abend unter der Woche vermieden werden. Denn auch eine geringe Menge Alkohol ist nun mal schlichtweg eine Vergiftung des Körpers und die Nachwirkung ist unter anderem verstärkte Müdigkeit am nächsten Morgen. 
Kaffee ist kein Problem, im Gegenteil, mehrere Tassen Kaffee schaden keineswegs. Während der Arbeit am Bildschirm immer mal Aufstehen und, wenn möglich, am offenen Fenster etwas Luft schnappen. Die erhöhte Sauerstoffzufuhr hilft dem Kreislauf auf die Beine. Ein wichtiger Punkt ist das Mittagsessen. Statt dem Eisbein mit Kartoffelpüree und Sauerkraut sollte es etwas Leichteres sein. Es gilt immer zu bedenken, das Bildschirmarbeit für die Augen anstrengend ist, aber der Körper still sitzen muss. Eine gute Idee ist zum Beispiel ein kleiner Spaziergang direkt nach dem Essen, wenn es der zeitliche Rahmen der Mittagspause zulässt.

Fast noch schlimmer als die Bildschirmarbeit ist passives Zuhören, etwa dann, wenn der Chef zum Meeting lädt und die Themen alles andere als Reizvoll sind. Wer jedoch bei einer Sitzung einschläft, macht sich nicht gerade beliebt. Dagegen hilft nur Aktivität und sei es nur, indem vereinzelt Stichpunkte der Vorträge mitgeschrieben werden. Das hinterlässt zudem einen guten Eindruck. Also immer Block und Kugelschreiber dabei, wenn es zur Gruppendiskussion geht.

Dienstag, 27. Dezember 2016

Deutsche PKW-Besteuerung behindert Energiewende

Warum sollte ein Besserverdiener auf seine Limousine oder dessen Frau auf den SUV für das tägliche Shopping verzichten?
 
Es besteht nicht der geringste Anreiz dazu. Natürlich könnte die gut verdienende Mittelschicht und die noch besser verdienende Oberschicht aus Gründen des Umweltschutzes auf die schweren Hochleistungsmaschinen in ihren Garagen verzichten. Aber selbst da baut die Werbung und die Fachpresse vor und stilisiert Benzinfresser zu Sparwundern. Es kommt nur darauf an, welche Messwerte zum Vergleich herangezogen werden. Wird ein Achtzylinder mit 130 Stundenkilometer auf eine lange, hindernisfreie Rundstrecke geschickt, dann kommen da tatsächlich erstaunliche Werte für zwei Tonnen Blech heraus, die dann als Praxistest angepriesen werden. Der mögliche Kunde sieht sein Gewissen beruhigt und hat auch noch ein Auto mit viel Platz und noch mehr Status. Quasi eine Luxus Energiewende.

Der Sparsame bezahlt die Spritschleudern mit.

Dazu kommt eine geradezu irrwitzige Steuerpolitik, die die Besitzer kleiner, sparsamer Fahrzeuge mit oft damit einhergehendem kleinen Gehalt regelrecht bestraft. Die Steuerabzugsfähigkeit bei privat genutzten Fahrzeugen hängt in Deutschland nun mal mit dem zu versteuernden Einkommen zusammen und orientiert sich keineswegs am tatsächlichen Verbrauch eines Fahrzeuges.  Dabei ist die Kilometerpauschale nur ein geringer Trost, da der größte Teil aller deutschen Autofahrer eh innerhalb des Freibetrages fahren. Die größten Posten für den monatlichen Unterhalt eines Fahrzeuges sind für Otto Normalverdiener nicht steuerlich absetzbar.
Ab einem gewissen Einkommen sieht es da schon ganz anders aus. Denn hier verschiebt sich die Gewichtung der einzelnen monatlichen Posten für den Unterhalt eines Fahrzeuges. Während die Benzinkosten für ein kleines bis mittleres Einkommen ein erheblicher Teil an Unterhaltskosten darstellt, ist dessen Anteil im Gesamtbudget eines hohen Einkommen nicht so relevant. Zudem kommen noch Ausnahmeregelungen zum Tragen. Kleine bis mittlere Einkommen haben nur wenige Möglichkeiten die doch teilweise recht hohen Versicherungsbeiträge abzusetzen.
Die monatlichen Raten für den Kredit, der zum Kauf des Fahrzeuges notwendig war, kann auch nur anteilig im Steuerfreibetrag geltend gemacht werden.
Hingegen die Leasingkosten einer Limousine bei gewerblicher Nutzung voll steuerlich absetzbar sind. Es ist geradezu unglaublich wie viele gewerblich genutzte Luxusfahrzeuge an Samstagen die Innenstädte verstopfen. Vermutlich sind die Ehefrauen, als angestellte Sekretärinnen auch steuerabzugsfähig, gerade dabei, mit dem Dienstfahrzeug Büromaterial einzukaufen. Für ein paar Bleistifte braucht es schon einen Geländewagen.

Nicht ohne meinen Dienstwagen.

Die Regierungskoalition ist nicht in der Lage, von Nachbarländern zu lernen, die bereits steuerliche Vorteile für echte sparsame Fahrzeuge eingeführt haben. Da ist der große Dienstwagen und die hervorragende Lobbyarbeit der deutschen Autoindustrie vor.
Angela Merkel, als diensthabende Bundeskanzlerin mit ein Träger dieser Steuerpolitik, konnte ihren Glauben an die Energiewende in Deutschland nie so wirklich überzeugend darstellen. Man erinnere sich an die Rede nach dem Unglück in Fukushima, als Ihr nichts anderes übrig blieb, als den Ausstieg vom Ausstieg in der Atomenergie wieder zurückzunehmen. Sie hätte nicht säuerlicher wirken können, wenn Sie dabei eine Zitrone gegessen hätte. Die Schwarz-Rote Koalition in Deutschland ist davon überzeugt, das es dem Land nur gut geht, wenn es den Besserverdienenden mindestens doppelt so gut geht als einem Normalverdiener. Koste es Benzin, was es wolle.

Der Tag der Arbeit


Der Tag der Arbeit ist in Deutschland, der Schweiz und in Österreich sowie vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag, der immer am 1. Tag des Monats Mai stattfindet.
Seinen Ursprung hat der Tag der Arbeit im Chikago des Jahres 1886. Am 1. Mai dieses Jahres hielt der deutschstämmige Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung, August Spies, auf dem Haymarket in Chikago eine Rede mit dem Aufruf zum Streik gegen den damals üblichen 12-Stunden-Arbeitstag. In den darauf folgenden Tagen kam es zur Gewalteskalation zwischen Demonstranten und der Polizei, bei der zunächst am 3. Mai zwei Arbeiter getötet wurden und am 4. Mai durch eine Bombe in der Folge sechs Polizisten starben, sowie zahlreiche Menschen verletzt wurden. Daraufhin kam es zu einem regelrechten Gefecht zwischen Polizei und Arbeiterschaft, in der sieben weitere Polizisten und etwa die dreifache Anzahl Arbeiter starben.
Zudem wurden später vier als Rädelsführer bezeichnete Personen, darunter August Spies, durch den Strang hingerichtet.
Diese Ereignisse bildeten die Grundlage dazu, den 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung auszurufen.
In Deutschland ist der 1. Mai seit 1933 ein gesetzlicher Feiertag.

Heute ist der Tag der Arbeit ein Feiertag, dessen Ursprung vielen Menschen nicht mehr bekannt ist.
Da es sich um einen fest im Kalender verankerten Feiertag handelt, kann der 1. Mai nur mithilfe von Brückentagen in einen mehrtägigen Urlaub verwandelt werden. Im Jahr 2017 fällt der erste Mai auf einen Montag, was dementsprechend ein verlängertes Wochenende ergibt. Im Besonderen deshalb erfreulich, weil nicht wenige Arbeitnehmer den Montag für den schlimmsten Tag der Arbeitswoche halten. Also einfach ausschlafen und vielleicht auch einmal daran denken, das Feiertage, Urlaub und Acht-Stunden-Tag nicht vom Himmel gefallen sind, sondern erkämpft wurden.