Dienstag, 10. Februar 2015

Was sind die Zeitzonen?

Die Zeitzone, in der sich beispielsweise Deutschland wie auch die Schweiz befinden, wird als +1 bezeichnet. Das bedeutet, dass die Schweiz und Deutschland in der Zeitzone 15 Grad oder plus 1 Stunde östlich der Greenwich Mean Time liegt. Um diese internationale Zeitzoneneinteilung verständlich zu machen und dazu noch zu erklären, warum es davon sehr viele Abweichungen gibt, muss ein Blick in die Geschichte geworfen werden. Die Erfindung des Längengrades Angefangen hat es mit der Seeschifffahrt. Schon sehr früh in der Geschichte navigierten die Seeleute anhand der Sterne und dem Stand der Sonne. War das „Sonnenstechen“ mit dem Sextanten noch eine relativ präzise Möglichkeit, den Breitengrad festzustellen, auf dem sich das Schiff befand, so war die Navigation anhand der Sternenbilder eher Waage und die Feststellung, wie viele Seemeilen in östlicher oder westlicher Richtung sich das Schiff von seinem Heimathafen befand, war einfach eine Schätzfrage, deren Beantwortung von der Erfahrung der Kapitäne oder Navigatoren abhing. Die englische Marine wollte das nicht hinnehmen und lobte einen Preis für ein Zeitmessgerät aus. Die Folge davon war die Erfindung des Chronografen. Dieser Schiffschronograf besaß zwei Zeitmesseinrichtungen. Einmal die Zeit des Heimathafens und einmal die Schiffszeit. Nun erfolgte die Navigation in westlicher oder östlicher Richtung mithilfe der Zeitabstände zum Heimathafen und der dabei zurückgelegten Strecke pro Tag. So konnte relativ genau der Abstand zum Heimathafen festgestellt und den Seeleuten erklärt werden, wie viele Tage es noch dauerte, bis sie wieder festen Boden unter den Füssen hatten. Für die Breitengrade wurde schon früh der Äquator als Nulllinie festgelegt, von dem aus in südliche und nördliche Richtung, ausgehend vom höchsten Stand der Sonne, navigiert wurde. In östlicher und westlicher Richtung war dies nicht möglich, folglich mussten künstliche Längengrade definiert werden. Aufgrund ihrer bereits bestehenden Erfahrungen und Erkenntnisse wurde als Nullmeridian die Mittelachse des Greenwich-Observatoriums bei London im Jahr 1884 festgelegt. Seitdem ist die Erde in West-Ost-Richtung in 24 Zeitzonen zu je 15 Grad festgelegt. Die Vorteile der Zeitzonen Vorher hat jeder Staat und unter Umständen jede Gemeinde ihre eigene Ortszeit festgelegt, meist einfach nach dem Stand der Sonne. Im aufkommenden Industriezeitalter mit neuen, schnellen Verbindungsmöglichkeiten wie der Eisenbahn führte das zu Verwirrungen. Folglich verpflichteten sich die Staaten zu einheitlichen Zeitzonen, allerdings mit Abweichungen, denn die korrekte Einhaltung der Längengrade hätte für viele Staaten bedeutet, zwei oder mehr Zeitzonen verwalten zu müssen. Folglich wurden die geografischen Längengrade politisch „verbogen“. Dies gilt auch für die Schweiz. Bei korrekter Einhaltung der Längengradeinteilung würde sich ein Teil der Westschweiz, etwa Genf, in einer anderen Zeitzone befinden. Wer zum Beispiel mit dem Fahrzeug von Zürich nach Genf fährt, hätte seine Uhr um eine Stunde zurückstellen müssen. Die Sommerzeit Mit Ausnahme von Portugal und den britischen Inseln beteiligen sich alle europäischen Staaten an der Sommerzeit. Eingeführt wurde die Sommerzeit erstmalig in den Jahren des Zweiten Weltkrieges, um die Helligkeit des Tages in den Sommermonaten besser nutzen und damit Energieressourcen zu schonen. In der Schweiz waren das die Jahre 1941 und 1942. Aufgrund der Ölkrise in den siebziger Jahren wurde die Idee der Sommerzeit in Europa wieder aufgenommen und im Jahr 1980 erstmals umgesetzt. Die Schweiz hatte bereits im Jahr 1978 über ein Referendum beschlossen, die Sommerzeit nicht einzuführen. Damit wurde die Schweiz sowie die Enklave Büsingen im Jahr 1980 zur Zeitinsel, deren Uhren gegenüber allen Nachbarstaaten um eine Stunde in den Sommermonaten vorging. Dies führte zu erheblichen Nachteilen und hohen Kosten in der Verwaltung genauso wie bei Betrieben. Darum verabschiedete das Parlament das Zeitgesetz vom 21. März 1980, auf dessen Grundlage ein Jahr später auch in der Schweiz die Sommerzeit eingeführt wurde. UTC-Zeit Heute wird statt der Grennwich-Time die UTC, die sogenannte Weltzeit verwendet. Im Großen und Ganzen stimmt die UTC mit den Längengradeinteilungen der Greenwich-Mean-Time oder GMT überein. Jedoch erfolgt die Messung der UTC in Schaltsekunden. In Zeiten der Satellitennavigation ist die UTC wesentlich präziser.

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