Es sieht so wunderbar aus, wenn in diversen Scienes Fiction
Filmen ganze Galaxien in Überlichtgeschwindigkeit durchquert werden oder
schwarze Löcher als Verbindungstunnel für verschiedene Universen dienen. Die
dazu benutzten Raumschiffe sind komfortabel ausgestattet und bieten ein Leben
fast wie auf Mutter Erde. Doch auch wenn die Autoren dieser Geschichten diese
weit in die Zukunft legen und so bei ihren Lesern oder Zusehern die Hoffnung
wecken, das dies eines Tages Wirklichkeit werden könnte, spricht schon jetzt
viel zuviel dagegen, das der Mensch wirklich dauerhaft über die Grenzen der
Erdanziehung und des Mondes hinauskommt.
Raumschiff Enterprise oder auch Star Wars sind ohne Frage
gelungene Märchen, aber eben nur Märchen. So wie aus einem geküssten Frosch
kein Prinz wird, so wird auch der Mensch nie Lichtgeschwindigkeit erreichen
können, was schon die eine Voraussetzung wäre, um die ungeheuerlichen
Entfernungen im All überbrücken zu können. Aber über dieses Problem müssen sich
künftige Raumfahrer noch gar keine Sorgen machen. Wesentlich naheliegender ist
die Schwierigkeit im All zu überleben und das schon, während sich Astronauten
oder auch Kosmonauten noch in der Erdanziehung befinden, also praktisch vor der
eigenen Haustür.
Das Weltall ist für den Menschen ein absolut ungeeigneter
Ort. Es ist kalt, Schweinekalt. Kein Ort auf Mutter Erde ist so kalt wie das
All. Dann fehlt der Sauerstoff zum Atmen. Ach ja, und da wir Menschen unter
atmosphärischem Druck aufwachsen und unser Körper darauf eingestellt ist,
würden wir ohne Druckanzug platzen wie eine überreife Tomate, im All. Dazu
kommt noch jede Menge sehr gefährliche Strahlung unserer Sonne, die uns
ungefiltert im Weltraum erreicht, da es kein schützendes Magnetfeld gibt. Das
ist aber noch nicht alles. Dauerhafte Schwerelosigkeit lassen Muskeln und
Knochen rapide schrumpfen. Dann noch größere und winzig kleine Geschosse, die
mit der Geschwindigkeit von Gewehrkugeln durchs All flitzen und alles
durchlöchern, auf was sie auch immer treffen. Habe ich etwas vergessen?
Vermutlich schon, aber das bereits aufgezählte ist schon ausreichend genug. Dem
nun mit einer Raumstation zu begegnen oder einem Raumschiff, auf dem
erdähnliche Bedingungen herrschen, hört sich viel leichter an, als es ist. Das
was so aktuell als Raumstation im All schwebt, die ISS, ist ja noch nicht
einmal wirklich im Weltraum, sondern immer noch im Erdanziehungsfeld, was
einige Vorteile mit sich bringt. Trotzdem ist das Ding da oben bereits so marode,
das die jeweilige Besatzung den weitaus größten Teil ihrer Wachzeiten mit
Wartungsarbeiten verbringen. Es sind quasi sehr teure Hausmeister. Forschung?
Ja, ein bisschen und nur zum Zwecke der Raumfahrt. Es gibt praktisch keine
ernstzunehmende Technik oder ein Material, das auf der Erde verwendet wird und
zuvor im All erfunden oder erforscht wurde. Weder Teflon noch Mikrowelle haben
was mit dem Weltraum zu tun. Den Russen wurde ihre MIR letztlich auch zu teuer,
weil die Belastungen für das Material unglaublich hoch sind. Dagegen sind
Forschungsstationen am Südpol in geradezu paradiesischen Gefilden.
Die Kosten schon für so jämmerliche Gebilde wie ISS oder MIR
sprengen jeden vernünftigen Rahmen. Wenn die „Hausmeister“ da oben mal Urlaub
wollen oder neues Klopapier benötigen, dann geht das gleich in die Hunderte von
Millionen. Das gesamte bemannte Raumfahrt-Programm der Russen und Amerikaner
hat soviel Geld verschlungen, das davon wirklich für jeden Erdenbürger nicht
nur einmal ein voller Kühlschrank hätte bezahlt werden können. Wie weit sind die
Raumfahrer seit den 1950er-Jahren gekommen, als Juri Gagarin als erster Mensch
über die obersten atmosphärischen Schichten hinausgelangte? Ein paar mal zu
unserem Erdtrabanten und zurück und das liegt nun auch schon Jahrzehnte zurück
und wurde, oh Wunder, mit dem Ende des kalten Krieges begraben. Die Russen
haben den Unsinn schon vorher aufgegeben.
Es gibt aber immer noch Träumer, die von im All montierten
Raumschiffen faseln oder einer bemannten Mission zum Mars. Wozu? Was genau soll
es bringen? Es besteht absolut keine Verhältnismäßigkeit zwischen Kosten und
Nutzen. Was für ein Blödsinn, dafür überhaupt den Begriff Nutzen zu verwenden.
Es gibt keinen Nutzen, außer dem, das die politische Garde speziell in den USA
die Massen ablenken kann und tausende Menschen damit beschäftigt, etwas am
Leben zu erhalten, was von Anfang an eine Totgeburt war, nämlich die bemannte
Raumfahrt.
Wenn ein neuer Sciences Fiction Film herauskommt, bin ich
einer der ersten, der ihn sich ansieht, weil es Märchen sind, die von
unbekannten Welten erzählen und wunderbar zum Träumen verführen, aber eben
weder heute noch in Zukunft Wirklichkeit werden.
Wir, die Menschheit, leben doch eigentlich auf einem tollen
Planeten, den wir noch nicht einmal vollständig kennen. Wir sind zwar ernsthaft
dabei, es uns wirklich selbst zu versauen, aber dann daran zu denken, einfach
abzuhauen, ist schlicht feige und nun mal unmöglich. Es wird uns auch keine
andere Rasse aus dem Weltall besuchen kommen um uns a) alle zu vernichten oder
b) den Weltfrieden zu bringen. Keine Sorge, ich glaube durchaus daran, das auf
den Abermilliarden Planeten des Weltraums weitere Zivilisationen bestehen, ich
glaube aber auch daran, das die die gleichen Probleme mit dem All haben wie
wir.
Übrigens zieht hierbei das Argument so mancher
Raumfahrtträumer, das ja irgendwann schon die richtigen Erfindungen oder
Entdeckungen gemacht werden, die die Eroberung des Weltraums möglich machen,
aus meiner Sicht nicht. Wer sich nur ein klein wenig mit Physik beschäftigt, wird
feststellen, dass hierzu die Grenzen derselben Physik nicht nur ein bisschen
verschoben werden müssten. Die Physik, die unsere Welt beschreibt und erklärt,
warum und wie wir leben, die müsste gesprengt werden, total. Vielleicht gibt es
Lebensformen, die aufgrund ihrer Wesenheit in der Lage sind, unverletzt und
schnell die Weiten des Alls zu durchqueren. Ich will nichts ausschließen. Das
wären dann aber Wesen, die sich mit mehr als 300.000 km pro Sekunde bewegen.
Wir könnten sie nicht sehen und für die wären wir völlig unbeweglich, nicht
mehr als Steine oder Gras, denn selbst eine Rakete, die gerade von der Erde
startet und vielleicht 12.000 km pro Stunde erreicht, wäre im Verhältnis zur
Lichtgeschwindigkeit nur ein unbeweglicher Tupfer am Himmel.
Bemannte Raumfahrt ist ein unglaublich teures und sinnloses
Spiel mit Menschenleben und Hoffnungen und das damit verbrannte Geld könnte
wirklich nützlich sein, aber nicht im All.
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