Nun sind 9 Jahrhunderte
eine riesige Zeitspanne und umfassen dabei einen ganzen Kontinent. Die
Bekleidung veränderte sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte mit den
aufkommenden Technologien.
Selbst damals gab es
Unterschiede in den einzelnen Ländern, die zum Teil mit den Möglichkeiten der
Kleiderherstellung und zum Teil mit der Kleiderordnung der herrschenden Schicht
zu tun hatte. So gab es in den deutschen Städten des Mittelalters bestimmte
Ordnungen zur Kleidung, die dem einen das Tragen bestimmter Stoffe und Farben
erlaubte, dem anderen aber nicht. Das mittelalterliche Europa war geprägt durch
Stände. Nicht unähnlich dem indischen Kastensystem.
Mittelalterliche Kleidung
war in den Anfängen hauptsächlich einfach geschnittene Hosen aus Flachs, Nessel
oder Sisal, das zur damaligen Zeit am häufigsten verwendete Material zur
Kleiderherstellung. Wolle war zu dieser Zeit zwar schon bekannt, aber durch das
relativ langwierige Herstellungsverfahren eigentlich nur der Oberschicht
vorbehalten.
Erst mit der
Industrialisierung der Weberei wurde es möglich, preiswerte Kleidung aus Leinen
und Wolle herzustellen.
Ein weitverbreitetes
Kleidungsstück des Mittelalters, das sich in der Form kaum veränderte, ist der
Umhang. Lediglich in der Stoffart und der Muster gab es Unterschiede zwischen
Ständen. Auch die sogenannte Fibel, eine Art Spange oder Nadel, die den Mantel
vorne zusammenhielt, gab Auskunft über ihren Träger. Üblich waren Fibeln aus
Bronze oder Eisen. Eine goldene oder silberne Fibel war ein Standesmerkmal von
Bürgern und Edelleuten.
Das Hemd, wie wir es
heute kennen, war weitgehend unbekannt. Die Oberbekleidungen im Mittelalter
waren eine Art langärmeliges Shirt ohne Knopfleiste, das über den Kopf gezogen
wurde.
Die Hose unterlag im
Laufe der Jahrhunderte vielen Veränderungen. Jedoch war die Hose in den
Anfängen des Mittelalters der heutigen Hose nicht unähnlich.
Das Schuhwerk war in
vielen Teilen Europas ein reiner Luxusgegenstand. Das einfache Volk lief meist
barfuß oder mit Fellen an den Füssen herum. In den adligen Kreisen wiederum waren
schon damals bei den Frauen wie auch den Männern ausgefallene Schuhkreationen
sehr gefragt und schon damals galt Italien als das Land mit den besten
Designern in diesem Bereich.
Mittelalterliche Kleidung
war genauso vielfältig und interessant wie die heutige Mode. Wer sich für ein
Kostümfest oder eine Party ausstaffieren will und Wert auf Authentizität legt,
sollte sich auf einen bestimmten Zeitabschnitt konzentrieren und
dementsprechend einkleiden. Gerade die prachtvollen Kostüme des 15. und 16.
Jahrhunderts werden im Fundus von Theatern geführt, da viele bekannte Dichter,
wie zum Beispiel Shakespeare, aus dieser Zeit stammten.
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