Montag, 16. März 2015

Oldtimer

Nach allgemeiner Lesart beginnt mit der Patentierung des Motorwagens von Carl Benz im Jahr 1886 die motorisierte Mobilisierung der Menschheit. Damals waren die Fahrzeuge in ihrer Optik ihren Vorläufern, den Pferdekutschen, noch sehr stark angelehnt und wer sich die weiteren Jahrzehnte der Automobilentwicklung ansieht, wird feststellen, dass der Personenkraftwagen noch lange brauchte, sich von der Form der Kutsche zu verabschieden. Nicht umsonst fließt das Wort Kutsche auch heute noch in so mancher umgangssprachlichen Bezeichnung von Fahrzeugen mit ein. Alte Fahrzeuge besitzen etwas, das wir in unserer heutigen, vom CW-Wert bestimmten Zeit vermissen. Sie bieten ihren Insassen oft einen kutschenähnlichen Komfort in der Gewissheit, dass vor ihnen keine Autobahn mit unbegrenzter Höchstgeschwindigkeit liegt, sondern verträumte Alleen und geschwungene Landstraßen und die Zeit einfach nur ein Teil der Reise ist. Der dreirädrige Benz-Motorwagen war der Anfang einer stürmischen Entwicklung, in deren Verlauf sich einige Hersteller durch pfiffige Ideen auszeichneten. So wie der Franzose André Citroën, der im Jahr 1919 mit dem A 10hp sein erstes Fahrzeug am Fließband produzierte. Immerhin verfügte der Wagen damals sowohl über elektrisches Licht wie auch einen elektrischen Anlasser. Im weiteren kamen sowohl technisch ausgereifte wie auch optisch wunderschöne Fahrzeuge aus dem Haus Citroën, so der C4F aus dem Jahr 1929 und natürlich die Nachkriegslegende, der 2CV, liebevoll Ente genannt. Im Amerika des Jahres 1908 machte sich Henry Ford daran, einen Weltrekord aufzustellen, der sich bis in das Jahr 1972 halten sollte. Das Modell T, besser bekannt als Tin Lizzie, wurde von 1908 bis 1927 in einer Stückzahl von 15 Millionen Fahrzeugen gebaut und blieb damit bis 1972 das meistverkaufte Fahrzeug der Welt. Das T-Modell wurde in unterschiedlichen Variationen gefertigt, so etwa als Cabrio, als Roadster oder als Limousine. Der Nachfolger des Ford T in Bezug auf den Weltrekord als meistverkauftes Fahrzeug war da wesentlich einfacher gestrickt. Der VW-Käfer war ein wahres Volksauto. Sparsam, einfach und preisgünstig. Genau das richtige Fahrzeug für die Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Neben diesen bekannten Größen der Automobilgeschichte finden sich aber auch viele weitere Automodelle kleinerer Manufakturen, die sich am Markt nur eine Zeit lang behaupten konnten. Viele Fahrzeuge waren auch nur Einzelstücke oder Prototypen sowie Spezialbauten wie etwa der Aerocar, ein Flugauto aus dem Jahr 1949, das in den USA gefertigt wurde und tatsächlich flog.

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