Freitag, 27. März 2015

Bluffs

Bluffen beim Poker, das ist Psychologie, Schauspielkunst und richtiges Timing. Poker ist das einzige Kartenspiel, in dem Bluffen wirklich zum Gewinn eines Spieles beitragen kann. Im Grunde gibt es zwei Arten, dem Gegner etwas vorzumachen. Die erste und am häufigsten Genutzte ist die, den oder die Gegner glauben zu lassen, dass dass Blatt in der Hand des Bluffers unschlagbar ist und diese dann aufgeben. Der Pott wandert an den Bluffer. Hier schon die erste Regel für erfolgreiches Bluffen: Zeige nie deine Karten, wenn Du es nicht musst. Auch wenn der Pott gewonnen ist, bleiben die Karten zugedeckt. So wissen die Gegner auch bei den folgenden Runden nicht, ob nun geblufft wird oder nicht. Die zweite Art des Bluffens ist, den Gegnern weißmachen, dass der Bluffer ein schlechtes Blatt hat. Gehen die Gegner darauf ein, steigen die Einsätze und zum Showdown liegen anstelle des vermuteten schlechten Blattes die Gewinnerkarten vor dem Bluffer. Dann gibt es noch so was wie psychologische Kriegsführung. Nach einem erfolgreichen Bluff mit schlechten Karten diese aufzudecken und den Gegnern zeigen. Da wird keine Begeisterung aufkommen, wenn die Gegner vielleicht mit einem Dreier ausgestiegen sind aus Angst vor dem angeblich besseren Blatt des Bluffers. In den folgenden Spielen darf der Bluffer nun eben nicht bluffen. Das gehört zur Taktik. Irgendwann hat der Bluffer dann einmal gute Karten und zieht mit. Die Gegner erinnern sich an den Bluff und glauben wieder, dass der Bluffer mit einem schlechten Blatt bluffen will. Doch diesmal liegt tatsächlich ein gutes Blatt vor und wieder wandert der Pott zum Bluffer. Bluffen in großer Runde ist ziemlich wirkungslos. Ideal ist ein Gegner, zwei Gegner geht auch noch, jedoch bei drei Gegnern, also vier Personen am Pokertisch, bringt bluffen kaum etwas. Drei Personen gleichzeitig davon zu überzeugen, dass ein gutes oder schlechtes Blatt vorliegt, funktioniert nicht. Mindestens einer von Dreien wird nicht darauf hereinfallen und weiter mitgehen. Dann muss der Bluffer selbst möglichst schnell raus aus der Runde, um den Verlust klein zu halten. Auch die Position in der Runde entscheidet über gutes oder schlechtes Bluffen. Sitzt der Bluffer am Anfang der Runde, sind alle anderen auch noch im Spiel und es ist schwierig einen Bluff durchzuziehen. Sitzt der Bluffer am Ende der Runde, sind schon einige ausgestiegen und es wird einfacher. Der Zeitpunkt für einen Bluff kann nicht so einfach bestimmt werden. Das hängt von den Mitspielern und deren Erfahrung ab. Wobei eine langjährige Pokererfahrung kein Garant gegen einen Bluffer sind, eher im Gegenteil. Ein Anfänger steigert oft aus Unwissenheit weiter und zerstört damit die Taktik des Bluffers.

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